Da wir uns bereits letztes Schuljahr und auch in den letzten Wochen im Geschichtsunterricht mit dem Thema Drittes Reich („Hitler-Deutschland“) auseinandersetzten, beschlossen die beiden neunten Klassen, am 09. Oktober 2019 gemeinsam die KZ-Gedenkstätte in Dachau zu besuchen.
Dort angekommen fiel uns sofort das Eingangstor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei!“ auf, das wir bereits schon im Unterricht gesehen hatten. Mit einem mulmigen Gefühl durchschritten wir es. Wie mussten sich die Menschen damals gefühlt haben, als sie durch dieses Tor gehen mussten, ohne zu wissen, was auf sie zukam?
Bevor wir in den eigentlichen Haupttrakt gingen, besuchten wir ein großes Gebäude, in dem wir viele originale Fotos und Filmaufnahmen vom KZ und den Insassen sahen. Wir alle waren sehr mitgenommen durch die schlimmen Bilder.
Im Anschluss sahen wir uns die Baracken der Häftlinge an. Doch es waren keine Betten darin, sondern enge Holzkästen, in die sich die Häftlinge teils zu mehreren zwängen mussten, um zu schlafen. Doch das gelang ihnen nicht oft, weil sie vor Hunger nicht schlafen konnten.
Betroffen durch diese Eindrücke liefen wir in Richtung Krematorium und Gaskammer, die aber hier nie in Betrieb war. Auf dem Weg dorthin sahen wir den Graben und den früher elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun, der uns davon überzeugte, dass es aus diesem Lager kein Entkommen gab.
Im Gebäude angekommen, erklärte uns Herr Rauch, dass die Anlage der Gaskammer als Vorbild für die Vernichtungslager im Osten gedient hatte. Einen Raum weiter befanden wir uns dann tatsächlich darin. Es war eng und düster. An den Seitenwänden konnte man Löcher erkennen, durch die das Giftgas eingeleitet werden konnte. Im nächsten Raum befanden sich die Öfen zum Verbrennen der Leichen. Hier galt absolute Ruhe aus Respekt gegenüber den Opfern. Wir legten eine Schweigeminute ein.
Danach verließen wir diesen besonders schlimmen Teil des Lagers und durften uns für 20 Minuten selbstständig auf dem Gelände bewegen. Ich beschloss, mir noch das Gefängnis anzusehen; dort konnte man noch Striche an den Wänden erkennen, die die Häftlinge zum Zählen der Tage benutzt hatten.
Mit einem bedrückenden Gefühl verließen wir gegen Mittag das KZ wieder und hoffen, dass sich so etwas nie wieder wiederholt.
Luisa Hartl, 9aG